Haermeyer

Der Recker Harhoff vor dem großen Brand im Jahre 1900

 

Haermeyer vom historischen Harhof in Recke

Der Harhof wird in einer Schenkungsurkunde des Edelherrn Wicobold von Horstmar an den Bischoff von Osnabrück bereits im Jahre 1189 bei der Ersterwähnung des Ortes Recke als „Harhus“ erwähnt. Er gehört zu den ältesten Höfen in Recke. Der nördlichste Harhof Westfalens war mit Haermeyers besetzt. Die Besitzer des Harhofes nannten sich Harmeyer, später Haermeyer. Heinrich Joseph Haermeyer war der letzte Colon auf dem Haerhof, der diesen Hof 1895 an die Firma Langemeyer in Mettingen verkaufte.

Aufgrund zahlreicher interessanter Erzählungen meiner angeheirateten Haermeyer-Verwandtschaft begann ich vor einigen Jahren mit dieser Familienforschung. Auch ein Besuch auf dem ehemaligen Haerhof (heute Verfarth) hat mich inspiriert die vorhandenen Informationen zu ordnen und alle Namensträger mit Herkunft Haerhof Recke in einer Datenbank zu erfassen. Bei der Verknüpfung zu den einzelnen Familien-Linien gibt es allerdings aufgrund der Datenvielfalt noch viele tote Punkte.

Allen die mir bis hierhin geholfen haben die Daten zusammen zu tragen, möchte ich an dieser Stelle danken.

Die Geschichte des Recker Harhofs hat der Autor Hugo Georg Harhoff 1987/88 in einer Untersuchung über

„Die historischen Höfe auf den Fluren der westfälischen Haren mit dem Hof- und Familiennamen Harhoff“ 

eingehend beschrieben. Eine interessante Begebenheit (in niederdeutscher Sprache) die sich am Ende des 30-jährigen Krieges in Recke zugetragen haben soll, ist von dem Heimatforscher und Pfarrer em. Werner Heukamp in seinem Artikel "Geschichte des Harhofs reicht weit zurück" veröffentlicht worden.

Das sogenannte „Haermeyer-Colonat“ einschließlich all seiner Absplitterungen in Nebenhöfen, Kotten etc. hat in etwa 5 Jahrzehnten zahlreiche Nachkommen hervorgebracht. Ein nicht unwesentlicher Teil der Haermeyer-Kinder wandte sich im 17./18. Jahrhundert dem Handel (Töddenhandel) in dem nahen Niederlande zu.

Die Tödden waren saisonal wandernde Kaufleute vorwiegend aus dem Hopsten-Recke-Mettinger-Raum. Ich verweise in diesem Zusammenhang auch auf das Buch des Heimatforschers Hubert Rickelmann „Die Tüötten in ihrem Handel und Wandel und die Wolle- und Leinenerzeugung im Tecklenburger Land“.

Noch unüberschaubarer ist der Anteil der Haermeyers, die nach Übersee ausgewandert sind. Teilweise hat sich die Schreibweise des Familiennamens geändert in Haermeier, Harmeyer, Harmeier, Harmeijer, Haarmeier, Haarmeyer.

Die Ergebnisse meiner Forschung können von allen Interessierten in der Datenbank selektiert werden.

Lebenslinien einzelner Vorfahren heute noch zu rekonstruieren, bedeutet für mich immer ein besonderes Highlight der Familienforschung. Dies ist Marlene Sprute in Ihrer Recherche und sehr detaillierten Darstellung in Ihrer Veröffentlichung  "Anna Maria Catharina Haarmeyer - Lebensbild einer Pionierin" mehr als gelungen.  Catharina Haarmeyer, geboren am 09. Januar 1791 in Alfhausen, ist eine Tochter des Herman Heinrich Haarmeyer vom Harhof Recke, der sich als Mercator = Kaufmann (Leinenhändler) um 1775 in Alfhausen niedergelassen hat. Die zahlreichen Nachkommen der Alfhausener Haarmeyer inclusive des amerikanischen Familienzweiges sind von Bernd Schlarmann ausgewertet worden, die ich hier separat darstelle.

Ein genealogischer Austausch und Kontakt mit anderen Haermeyer-Forschern weltweit wäre wünschenswert, um noch weitere interessante Spuren dieser Familie zu verfolgen und zu dokumentieren.